Übernahme einer Master Franchise: Die etwas größere Herausforderung für Manager

Wer mit der Übernahme einer einzelnen Franchiselizenz nicht ausgelastet erscheint oder wem diese Herausforderung der Unternehmensgründung zu gering erscheint, für den kann Master-Franchise eine echte Alternative sein.

Übernahme einer Master Franchise: Die etwas größere Herausforderung für Manager

Wer mit der Übernahme einer einzelnen Franchiselizenz nicht ausgelastet erscheint oder wem diese Herausforderung der Unternehmensgründung zu gering erscheint, für den kann Master-Franchise eine echte Alternative sein. Während man bei Einzelfranchise in der Regel mit lokalen deutschen Franchisegebern zusammenarbeitet, so handelt es sich bei Masterfranchise um eine internationale Kooperation.

Die globale Welt des Franchising wächst zusehend stärker und rückt näher zusammen. Man spricht von globalen Netzwerken im Franchising und viele Brands werden auf der ganzen Welt wahrgenommen. Daher ist es heute überhaupt kein Problem und nur ein geringes Risiko, die Masterlizenz eines Franchisegebers aus anderen europäischen Ländern, aus Amerika oder auch aus Asien zu übernehmen, sofern die Voraussetzungen gegeben sind.

Der Reiz liegt darin, dass man selber als Franchisegeber im eigenen Lande fungiert, ohne die mühselige und kostspielige Aufbauarbeit eines neuen Franchisesystems leisten zu müssen.

An neuen Geschäftsideen mangelt es in unserem Lande sicher nicht, aber immer noch an der Fachkenntnis im Franchising – wie man eine solche Idee in ein erfolgreiches Franchisesystem umwandelt.

Masterfranchise ist eine Herausforderung für all diejenigen Unternehmer, die in das gehobene Management im Franchise einsteigen wollen und dabei auf eingeführte Systeme setzen, die sich in anderen Ländern schon etabliert und deren Erfolg bewiesen haben. Selber Franchisegeber zu sein, ist dabei als Managementaufgabe zu sehen, das System, das Produkt oder die Dienstleistung sind zweitrangig – Franchise ist eine eigene Unternehmensform.

Master-Franchising: Unterschiede zum „normalen“ Franchising


Einer der größten Unterschiede liegt im Rechtsverhältnis. Während der Einzelfranchisenehmer im direkten Rechtsverhältnis zum Master steht und einen oder mehrere Einzelgeschäfte eröffnet, fungiert der Master in einer Zwitterfunktion: Auf der einen Seite ist der Master im Rechtsverhältnis zum internationalen Franchisegeber ein Franchisenehmer. Im Rechtsverhältnis zu seinen Sub-Franchisenehmer im Lande fungiert er aber als Franchisegeber.

Somit muss der Master auch alle Aufgaben und Verpflichtungen eines Franchisegebers erfüllen. Er ist verantwortlich für die Anpassung des Systems, er muss einen Pilotbetrieb eröffnen und betreiben, er muss für die rechtlichen Voraussetzungen sorgen, er ist verantwortlich für die vorvertragliche Aufklärung und vieles mehr.

In all diese Aufgaben eingeführt zu werden, ist also die Aufgabe des internationalen Franchisegebers, der eine umfangreiche Masterschulung anbieten sollte.

Ein wichtiges Kriterium für den Master ist der Pilotbetrieb. Dies ist inzwischen eine Pflicht für jeden Franchisegeber, somit auch für den Master. Nur wenn das ausländische System im eigenen Land durch einen Pilotbetrieb getestet wurde, kann der Master seine vorvertraglichen Pflichten erfüllen und nachweisen, dass das System im eigenen Land funktioniert.

Oft wird gefragt, warum der Franchisegeber denn nicht selber einen Pilotbetrieb eröffnet. Dies ist leider keine Option, denn einen Einzelbetrieb in einem fremden Land zu betreiben, ist sehr schwer und selten oder nie eine Option für einen Franchisegeber. Das Risiko, ob das internationale System im eigenen Land funktioniert, muss der Master übernehmen. Dafür hat der Master dann aber auch die größeren Einkommensmöglichkeiten und ist alleiniger Vertreter der Marke in seinem Gebiet.

Zusammengefasst sind die Unterschiede:

  • Der Master hat Exklusivität für ein Land oder eine Region – der Franchisenehmer nur für einen Betrieb.
  • Der Master verdient an den Franchisegebühren und den Einnahmen seines Pilotbetriebes – der Franchisenehmer nur an seinem eignen Umsatz.
  • Der Master übernimmt das Risiko für die Einführung einer neuen Marke – der Franchisenehmer übernimmt ein im Lande getestetes System.
  • Der Master sucht Franchisenehmer, schult diese und betreut die Partner – der Franchisenehmer ist nur für seinen Betrieb und seine Mitarbeiter verantwortlich.
  • Der Firmenwert eines Masters erreicht größere Dimensionen als bei einem einzelnen Franchisenehmer.

Darum kann Master Franchising eine Option für Manager sein

Wer schon einmal in einer gehobenen Position in einer großen Firma tätig war, ist es gewohnt, eine größere Zahl von Mitarbeitern zu führen, zu managen. Der Unterschied im Franchising liegt aber darin, dass der Master nun selbständige Unternehmer, nämlich Franchisenehmer führen muss, und dies ist eine weit größere Herausforderung.

Einem Mitarbeiter kann man Anweisung geben und ihm zur Not kündigen, einen selbständigen Franchisenehmer muss man überzeugen etwas zu tun und einfach kündigen ist nicht möglich. Die Aufgabe erfordert also Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfreude.

In der Regel bringen Manager Erfahrung im Vertrieb mit und das ist bei jedem Franchisesystem notwendig. Egal in welcher Branche man tätig ist, Verkauf ist eines der wichtigsten Themen.

Für die Übernahme eine Masterlizenz ist aber auch finanzielle Verantwortung gefragt und die Bereitschaft zum finanziellen Risiko. Um eine Region oder ein Land als Master zu übernehmen, bedarf es schon eines Budgets von 500.000 Euro und mehr. Hierfür sind ebenfalls Manager gefragt, die in solchen Dimensionen denken können. Wer in einer Managementposition gearbeitet hat, sollte in der Regel auch über ein gewisses Eigenkapital verfügen, sei es in bar, Aktien oder Immobilien, ansonsten ist die Aufgabe als Master vielleicht eine Nummer zu groß. Ein erfolgreicher Manager wird das aber stemmen.

Fazit – Tipp für den nächsten Schritt

Es gibt unzählige Systeme aus aller Welt, die einen nationalen Partner als Master suchen. Die Auswahl ist so groß, dass man Probleme hat, das richtige System herauszufinden. Natürlich kann man durch die Welt reisen und nach geeigneten Systemen suchen. Das macht Spaß, ist aber sehr kostspielig. Eine Marke aus dem Ausland einfach nur anzusprechen, ob sie Masterlizenzen vergibt, ist unprofessionell und führt selten zum Erfolg.

Weit einfacher und professioneller ist die Onlinesuche nach geeigneten Angeboten. Verschiedene Franchiseportale listen internationale Masteroptionen auf. Es lohnt sich aber auch einmal auf die Webseiten ausländischer Portale zu schauen. In jedem Fall ist aber eine professionelle Hilfe ratsam. Es gibt Franchiseberater, sogenannte internationale Broker, die internationale Marken im Portfolio anbieten, die bereits Interesse an einem Markteintritt zeigen. Fragen Sie den Broker, ob er die Systeme persönlich kennt, alle vorvertraglichen Dokumente vorliegen und er oder sie den Franchisegeber vor Ort besucht hat, denn das zeigt die Professionalität des Beraters und hilft Ihnen bei der Entscheidung.

Als professionelle Hilfe sollten Sie zudem in jedem Fall einen international erfahrenen Anwalt für die Überprüfung des Vertrages zu Rate ziehen. Für die Marktanalyse können Sie Unterstützung von Franchiseexperten erhalten oder diese selber erstellen. Informationen über die Seriosität des Franchisegebers erhalten Sie bei den nationalen Franchiseverbänden.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg mit der Auswahl des richtigen internationalen Masterpartners.

Expertenstimme von Rolf G. Kirst




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