Globalisierung im Franchising und Master-Franchising

Internationale Expansion im Franchising birgt Chancen und Risiken. Welche Strategien sichern den Erfolg auf neuen Märkten? Wie lassen sich Fehlschläge vermeiden? Der Artikel bietet Orientierung bei rechtlichen, kulturellen und operativen Herausforderungen.

Globalisierung im Franchising und Master-Franchising

Auslandsaktivitäten: Wirtschaftliche Basis

Eine erfolgreiche Internationalisierungsstrategie setzt voraus, dass im Ursprungsland zuvor eine tragfähige finanzielle und personelle Basis geschaffen wurde. Aufgrund der Verschiedenartigkeit der europäischen Märkte fällt es den hier entstandenen Systemen vergleichsweise schwer, eine ausreichende wirtschaftliche Grundlage zu erreichen, die sich als Sprungbrett zur Globalisierung und damit Expansion in entferntere Märkte eignet.

Ausreichende Informationsbasis

Jede Überstürzung bei der Internationalisierung eines Franchisesystems ist schädlich. Anstatt spontan auf Interessensbekundungen aus dem Ausland oder gerade erkannte Marktchancen zu reagieren, ist eine ausgefeilte Strategie zu entwickeln. Die Auswahl und Prioritätenfolge der Zielländer verlangt eine intensive Beschäftigung mit der Gesetzgebung und Innenpoltik jedes einzelnen Landes. So können abträgliche Regelungen im Gesellschafts-, Wettbewerbs-, Steuer-, Arbeits- oder Vertragsrecht den Erfolg in Frage stellen. Ebenso negativ kann sich die Diskriminierung ausländischer Unternehmen oder Kapitaleigner durch die Regierung des Ziellandes auf die Aufbauarbeit auswirken. Auch eine restriktive Genehmigungspraxis bei Ein- und Ausfuhren oder strikte Devisenkontrollen haben schon vielen Unternehmen die Freude an der Internationalisierung verdorben.

Qualifikation des Personals

Das Unternehmen muss nicht nur die erforderlichen finanziellen Ressourcen aufbringen, sondern auch qualifiziertes Personal für die Internationalisierung zur Verfügung stellen. Es müssen Führungskräfte mit internationalen Branchen-, Sprach- und Mentalitätskenntnissen gefunden werden, die sich ausschließlich um das Auslandsgeschäft kümmern. Die Mehrzahl der Fehlschläge lässt sich auf die Abwesenheit solch grundlegender Voraussetzungen zurückführen.

Anpassungserfordernisse

Die in einem Land entwickelten Ideen lassen sich meist mit gewissen Systemmodifikationen auf andere Länder und Wirtschaftsräumen übertragen. Die Gründung von Pilotbetrieben im Ausland ist mindestens ebenso wichtig wie im Ursprungsland. Das Leistungspaket des Unternehmens muss den besonderen Erfordernissen des Landes und seines kulturellen Umfeldes entsprechen, um die Überlebensfähigkeit des Betriebes sicherzustellen. Zu diesem Zweck sind Systemhandbuch, Werbematerialien und Trainingsanleitungen inhaltlich zu überprüfen und in die Landessprache zu übersetzen.

Schwierige Partnersuche

Auch die Suche ausländischer Partner gestaltet sich für Franchisegeber durch die ungewohnte Umgebung und unterschiedliche Mentalität meist schwieriger als im eigenen Land. Der Gründung von Auslandsfilialen und der Vergabe von Einzellizenzen in das Ausland fühlt sich die Mehrzahl der Franchisegeber nicht gewachsen. Die Gründung von Joint-Ventures mit etablierten ausländischen Unternehmen stellt zwar eine Alternative dar, doch muss der Franchisegeber einen Teil der Anlaufkosten und des unternehmerischen Risikos selbst tragen. Zudem erweist sich die Auflösung von Gemeinschaftsunternehmen nach Ablauf der vereinbarten Zusammenarbeit oft als schwierig und kostspielig. Soweit sich Franchisegeber für Internationalisierungsstrategien entscheiden, überwiegt deutlich das Master-Franchising. Durch ein engmaschiges Kommunikationsnetz werden unabhängig von Größe oder Ausdehnung des Systems kurze Entscheidungswege sichergestellt.

Konsequenzen eines Fehlschlags

Die Expansion in benachbarte oder gar ferne Länder ist alles andere als ein Kinderspiel und so manches in der Heimat erfolgreiche Unternehmen musste diesen Versuch teuer bezahlen. Selbst wenn sich die finanziellen Verluste in Grenzen halten, muss der Franchisegeber mit Image-Schäden rechnen, die sich auch im Ursprungsland bemerkbar machen können.


Master Franchising als Lösung: Der Markteintritt

Ein qualifizierter Master-Franchise-Nehmer erspart dem Franchise-Geber die Zeit und Mühe, die für die Sammlung von Informationen über spezifische Marktgegebenheiten, Gesetze, Geschäftspraktiken und Finanzierungsquellen aufzubringen wäre. Auf diese Weise kann das Risiko von Fehlentscheidungen aufgrund einer unzureichenden Informationsbasis verringert und der Markteintritt beschleunigt werden.

Unternehmerisches Risiko

Der Inhaber einer Master-Franchise beteiligt sich maßgeblich an dem unternehmerischen Risiko des Geschäftsaufbaus. Gewöhnlich muss er erhebliche finanzielle Mittel einbringen, um das Franchise-System in seinem Territorium zu verankern und zu entwickeln. Als Gegenleistung berechtigt ihn die Master-Franchise zur Teilhabe am finanziellen Erfolg der von ihm gesuchten, ausgewählten und ausgebildeten Franchise-Nehmer. Die zusätzliche Master-Franchise-Ebene rechnet sich allerdings nur bei großen Marktchancen oder Gewinnspannen.

Arbeitsaufwand

Gegenüber der Vergabe von Einzellizenzen hat der Franchise-Geber es in dem festgelegten Territorium nur mit einem einzigen Partner zu tun. Seine Ausbildung, Erfahrung und Eignung entscheiden über das Ausmaß der Entlastung für den Franchise-Geber und die weitere Entwicklung in diesem Territorium. Verfügt der Master-Franchise-Nehmer über den Erfahrungsvorsprung eines Pilotbetriebes, kann er Schulungen und Beratungen von Anfang an selber durchführen und muss bei Problemen nur in Ausnahmefällen die Hilfe der Systemzentrale in Anspruch nehmen.

Qualitätsstandard

Entsprechen Fähigkeiten und Einsatz des Master-Franchise-Nehmers denen des Franchise-Gebers, dann bestehen gute Chancen, dass auch die einzelnen Franchise-Nehmer das angestrebte Leistungsniveau erreichen. International erfolgreiche Franchise-Systeme legen größten Wert auf die Überwachung und Aufrechterhaltung des gemeinsamen Qualitätsstandards. Diesem Zweck dient die Einbeziehung der Master-Franchise-Ebene in das Berichtswesen.

Direktkontakt

In Abstimmung mit dem Master-Franchisenehmer sucht der Franchisegeber den direkten Kontakt zu den einzelnen Franchisenehmern. Gelegenheit dazu bieten die regelmäßigen Tagungen sowie vereinzelte Betriebsbesichtigungen. Solche Zusammentreffen, die die Bedeutung des einzelnen Franchisenehmers für das gesamte System hervorheben, kennzeichnet häufig eine beinahe familiäre Note. Sie erzeugen die Stimmung und Zuversicht, die für erfolgreiche Unternehmen charakteristisch sind.

Sanktionen

Gelegentlich ist der Master-Franchisenehmer trotz umfassender Schulung und Beratung durch die Zentrale nicht in der Lage, den angestrebten Qualitätsstandard in seinem Territorium durchzusetzen. In diesem Fall ist der Franchisegeber gezwungen, die Zusammenarbeit schnellstmöglich zu beenden, um negative Auswirkungen auf andere Territorien zu verhindern. Selbst wenn die Modalitäten einer Trennung schon vorsorglich im Master-Franchisevertrag geregelt wurden, können daraus vielfältige Probleme entstehen. So kann der Franchisegeber sich einem unzureichend ausgebildeten oder sogar demotivierten Netz von Franchisenehmern gegenübersehen, die den Wechsel bestenfalls mit gemischten Gefühlen begleiten.




Spannende Franchise-Angebote für deine Gründung

  • Top-Angebot Top-Angebot

    Worldsoft-Partner

    Schnell, optimiert, sicher – verschaffe deinen Kunden perfekte Webauftritte.
    Worldsoft-Partner

    Erstelle mobile- und googleptimierte Websites mit WORLDSOFT. Der Schweizer Hosting- & Softwareanbieter vergibt Lizenzen für ein schlüsselfertiges und bewährtes Konzept – ohne Einstiegsgebühren.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 0 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    ISOTEC

    Ihr Weg zum erfolgreichen Unternehmen im Bereich Feuchtigkeitsschutz
    ISOTEC

    Werden Sie erfolgreichen mit Ihrem ISOTEC-Fachbetrieb! Mit über 30 Jahren Erfahrung, einem bewährten Geschäftsmodell & umfassender Unterstützung bieten wir Ihnen die Chance, in einem zukunftssicheren und konjunkturunabhängigen Markt erfolgreich zu werden.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 50.000 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    Storebox

    STOREBOX ist die erste komplett digitalisierte Selfstorage-Dienstleistung
    Storebox

    Selfstorage: die zeitgemäße Geschäftsidee. Starte in die Selbstständigkeit mit dem komplett digitalisierten Lagerbox-Service in Österreich, Deutschland oder der Schweiz.

    Benötigtes Eigenkapital: ab 10.000 €
  • Top-Angebot Top-Angebot

    Dovida

    Deine Chance: Werde Teil vom Zukunftsmarkt Seniorenbetreuung.
    Dovida

    Das Lizenzsystem von Dovida trägt sein Alleinstellungsmerkmal im Markennamen: Dovida – zuhause leben, statt im Pflegeheim. Senior:innen wird ein würdevolles, eigenständiges Leben in den vertrauten 4 Wänden ermöglicht.

    Benötigtes Eigenkapital: ab CHF 10’000

    Die neuesten Angebote im FranchisePORTAL

    • Brandneu Brandneu

      Genusswerte

      Verbinde Tastings mit modernem Einzelhandel
      Genusswerte

      Wir garantieren Dir ab Tag 1 eine starke Kundenfrequenz über eine digitale Zufuhr - starte profitabel durch!

      Benötigtes Eigenkapital: ab 0 €
    • Brandneu Brandneu

      SteinXpert

      SteinXpert Franchise für wirksame Steinreinigungs-Dienste
      SteinXpert

      Verschönere deine Stadt – mit profes­sioneller und nach­haltiger Reinigung von Naturstein und Betonoberflächen.

      Benötigtes Eigenkapital: ab 6.000 €
    • Brandneu Brandneu

      Skin Aesthetics - Dauerhafte Haarentfernung

      Begeistere deine Kunden mit der einzigartigen Lasertechnologie und fairen Preisen.
      Skin Aesthetics -  Dauerhafte Haarentfernung

      Baue dir ein erfolgreiches Business mit der zuverlässigen, effizienten Laserbehandlung von SKIN AESTHETICS auf. Werde jetzt Lizenzpartner:in.

      Benötigtes Eigenkapital: ab 15.000 €
    • Döner Guerilla

      Ortsunabhängiges, flexibles & modernes Dönerkonzept
      Döner Guerilla

      DÖNER GUERILLA hebt sich im Vergleich zu herkömmlichen Anbieter:innen in der Schweiz durch höchste Qualitätsstandards und eine große Vielfalt der Geschäftsmodelle ab. Sichere dir jetzt deine Lizenz und mach Döner zum Erlebnis.

      Benötigtes Eigenkapital: ab CHF 10’000
    • ARANA CARE

      Angehörigenpflege
      ARANA CARE

      Biete Pflegebedürftigen eine hohe Lebensqualität, unterstütze pflegende Angehörige. Über 300.000 Menschen sind in der Schweiz pflegebedürftig und benötigen deine Hilfe.

      Benötigtes Eigenkapital: ab CHF 25’000
    • Tracy & Vision

      Du möchtest Menschen und Unternehmen helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten?
      Tracy & Vision

      Baue dein eigenes Beratungs- und Trainingsunternehmen mit Tracy & Vision – den Experten für Teamperformance. Unser Lizenzmodell vereint wissenschaftliche Assessments mit strategischer Beratung, um Teams effektiv, motiviert und leistungsstark zu machen.

      Benötigtes Eigenkapital: 59.499 €

      Diese Branchen könnten dich interessieren